Auf ins Riesengebirge! – Teil 1 von 5: Anreise von Augsburg nach Ústí nad Labem

Von Markus Egger

Ich war mal wieder ein paar Tage unterwegs und möchte Euch auf eine Reise ins Riesengebirge und angrenzende Regionen mitnehmen. Der Reisebericht erscheint in 5 Teilen, heute steht die Anreise auf dem Programm, die zunächst noch nicht bis ins Reisengebirge, sondern erst mal nur bis Ústí nad Labem führt.

Los gings in meinem Heimatbahnhof Inningen um 6:47 Uhr mit RB 57803 Landsberg (Lech) – Augsburg Hbf, einem Kneipp-Lechfeld-Bahn-Desiro. In Augsburg gabs dann erst mal Desiro-Aufklauf zu bewundern. Im Bild Vordergrund mein Wagen, der Desiro in der Mitte musste sich von seinem bisherigen Partner im Hintergrund trennen (die beiden waren wohl als 59407 aus Buchloe gekommen) und wurde nun mit dem Desiro im Vordergrund vereinigt. Die beiden sollten dann als 57336 nach Füssen fahren, wobei der dann führende Wagen nur bis Buchloe verkehren soll – ziemlich komplizierte Aktion;)

Zu meiner Vorfreude spielte dann sogar DB Regio mit und präsentierte mir für die Etappe bis Nürnberg im RE 59116 einen Wittenberger Steuerwagen, quasi zum Eingewöhnen an Eisenbahnen mit öffnungsfähigen Fenstern und Sitzen zum reinflätzen…

So lässt sichs Reisen:

In Nürnberg war genug Zeit für eine Stärkung bei Yormas bevor es um 9:38 Uhr mit RE 3405/3425 weiter gehen sollte. Der Zug besteht aus 3 612ern, der erste verkehrt ab Pegnitz nach Bayreuth, die beiden anderen über Marktredwitz nach Hof. Um diese Uhrzeit war da natürlich an einem normalen Werktag genug Platz und so lässts sichs dann auch in einem 612er ganz vernünftig reisen.

In Marktredwitz stand am Bahnsteig schon der 1648 212 der Oberpfalzbahn bereit, der ebenfalls nach Hof fahren sollte – aber mit einem Schlenker über Cheb (Eger) und Aš (Asch). Der Wagen war ganz gut gefüllt – mit sehr gemischtem Publikum: Reisende aus meinem RE nach den deutschen Orten wie z.B. Arzberg, deutsche Reisende nach Cheb-Skalka, in Arzberg stiegen dann Reisende nach Rehau zu (klassischer Transitverkehr also), die beim Schaffner lösten, in Cheb dann wieder zahlreiche tschechische Binnenreisende, so muss Grenzüberschreitender Nahverkehr laufen! Wegen Bauarbeiten an der Egerbrücke bei Cheb blieb ich bis Františkovy Lázně (Franmzensbad) im Zug, denn die sonst Cheb-Ústí-Praha verkehrenden Schnellzüge wurden während dieser Bauarbeiten nach Františkovy Lázně abgelenkt.

Bei der Ankunft mit OPB 20876 in Františkovy Lázně um 11:42 stand dort auch gleich eine Zugkreuzung zweier „Internationaler Personenzüge“ (so vermeldete die automatische Ansage am Bahnsteig zweisprachig) an, denn es wartete schon VBG 20973 Zwickau Zentrum – Cheb auf uns. Im Hintergrund sieht man auf Gleis 3 schon den späteren Schnellzug nach Praha hervorspitzeln.

Mir blieb eine gute halbe Stunde Zeit bis dieser um 12:25 fahren sollte. Portrait der Zugspitze des R 611 „Karlex“ Františkovy Lázně – Praha hl.n.

Doch bevor er so weit war stand um 12:15 die nächste Kreuzung zweier „Internationaler Personenzüge“ an. Hier kommt VT 55 der Vogtlandbahn als VBG 20972 Cheb – Zwickau Zentrum gerade zurück aus Cheb.

Gegenzug ist diesmal der 650 703, ursprünglich ein agilis-Fahrzeug, derzeit für die Oberpfalzbahn in einem speziellen Design unterwegs: OPB 20877 Hof – Cheb – Marktredwitz.

Weiter hinten im Bahnhof wartet derweil 363 048 mit einem Güterzug bis Platz auf der jetzt dicht belegten eingleisigen Strecke ist.

Dann wird es Zeit Platz zu nehmen! So macht Reisen Spaß:

Nochmal ein Blick auf das Empfangsgebäude von Františkovy Lázně

In Tršnice (Tirschnitz) wartet schon ein 363-Doppel bis die Strecke nach Františkovy Lázně frei ist. (Hinten war sogar schon eine Laminatka angekuppelt, vermutlich um das Kopf machen in Františkovy Lázně zu vereinfachen.

Die Fahrt auf der kurvenreichen und überwiegend gut ausgebauten Hauptbahn im klotzgebremsten Schnellzug macht tierisch Spaß! Da kommen gaaanz tief verwurzelte Erinnerungen auf. Absoluter Wahnsinn wie vertraut solche Geräusche waren und wie selten sie heute geworden sind!

In Nové Sedlo u Lokte (Neu Sattl) mussten wir auf den Gegenzug aus Praha warten, da wir bis Chodov (Chodau) im GWB weiterfuhren.

Kurz vor Karlovy Vary (Karlsbad) kam sogar Brotbüchse 810 548 entgegen:

Abgestellt in Karlovy Vary war 742 357:

Und immer wieder Zwischenhalte an typischen Schnellzugstationen, die noch ihre Urtümlichkeit behalten haben! Hier in Ostrav nad Ohři (Schlackenwerth):

740 590 der Severočeské doly:

Bald war Ústí nad Labem (Aussig) erreicht und es ging auf kurzem Weg in die Stadt, wo ein Zimmer im „Interhotel Bohemia“ reserviert war, das direkt am Hauptplatz liegt und auch nur einen Katzensprung vom Bahnhof entfernt ist.
Auf dem Weg dorthin kam Wagen 410 der städtischen Verkehrsbetriebe vorbei ein Solaris-Trolleybus mit Škoda-Antriebstechnik.

Der Blick aus dem Hotelzimmer im 8.Stock war grandios: Die Stadt liegt einem zu Füßen und man hat einen schönen Blick ins Elbtal hinein und im Vordergrund kann man die Eisenbahn-Elbbrücke beobachten, die hier eine Verbindung zwischen den beidseits der Elbe liegenden Bahnstrecken ermöglicht.

Und noch ein Blick auf den Hauptplatz mit Trolleybus:

Wieder zurück auf dem Boden der Tatsachen gab es auch noch ältere Trolleybustechnik zu sehen. Wagen 572 ist Baujahr 1991 und seit 2011 in der Stadt, vorher war er in České Budějovice (Budweis) zu Hause.

Auch vom Boden aus machen sich Züge auf der Elbbrücke gut:

Abschließend ging es noch einen Spaziergang entlang der Elbe bis zur Schleuse Střekov (Schreckenstein) am Fuße der gelichnamigen Burg, wo noch 386 008 der METRANS auf der „rechtselbischen“ Strecke abgelichtet werden konnte.
Leider wird aber gerade der Steg über die Elbe bei der Schleuse saniert, so dass ich wieder auf der gleichen Elbseite zurücklaufen musste.

Dann gab es erst mal leckeres Essen und eine erholsame Nachtruhe, bevor am nächsten Tag Etappe 2 anstand!

 

 

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